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1.HuWa mit Antje & Mandy Teil 4

Jetzt muß ich mich mal bei meinem “Brauereipferd” bedanken. Hat sich brav vor den Karren spannen lassen. Hat immer gelächelt,  als diverse schwere Rucksäcke im Karren verschwanden. An dieser Stelle sei gesagt, dass ein Fahrradanhänger nicht unbedingt zum hinterherziehen geeignet ist. Die Stange ist ja normaleweise am Hinterrad des Fahrrades befestigt und der Anhänger hält somit seine Stabilität. Eine sich im  Lauf bewegende Hand ist sehr unruhig.

Die notdürftig benutzte Leine hat  die ganze Zeit tierisch eingeschnitten in der Hand. Mal wurde ein dicker Knoten als Halterung benutzt und mal wurden verschiedene “Um-die-Hand-Wickelmethoden” benutzt. Wenn dann noch ein Störrischer Hund hintendrin liegt, der nicht im entferntesten die Notwendigkeit einsieht… und immer versucht zu flüchten…. Ja lieber draussen LIEGEN.  Ja Roki, aber so kommen wir nicht vorwärts. Da hätten wir 6 h gebraucht.  Der Kutscher hat sich redlich bemüht, es so angenehm wie möglich für die Fracht zu gestalten. Keine Schüttelkutsche, schön weich.

Die Krönung war dann, als die Pferdeführerin und der Kutscher sich einen Vorsprung erarbeiten wollten… da haben sie sich auch noch verlaufen. Aber straffen Schrittes waren sie sogar noch die ersten. Und laut GoogelMaps waren wir alle insgesamt 9  km unterwegs.   

Selbst ernanntes Brauereipferd

langsam wieder abgeschwollen

 endlich liegt Roki mal ruhig...

Übrigens hat Roki den Anhänger beim 1. Einsatz umdekoriert, man sieht es an dem Riss von einer Ecke zur anderen, die Decke schaut durch.

endlich begriffen für was so eine Kutsche gut ist...

Ich hätte mir niemals erlaubt, den Käpt’n zu bitten mal anzuhalten für ein Foto. Den Blick-Peitschenhieb wollte ich mir und ihm ersparen.

Tschüühhüß

Danke Käpt’n Blaubär, das du jeden “Unfug” mit uns mitmachst.

Frauchen & Roki

Wie alles begann


Auf deeeeen! Hund gekommen…

..ist Frauchen durch den Abschied von Maxi (Mix aus Schnautzer und irgendwas, total liebenswerter Ersthund) – plötzlich zuviel Freizeit, großes Herz..

Leben ohne Hund? Ja es geht, aber es fehlt was, viel, alles, reden, Bewegung,  Inhalt.
Eine zweite Katze ist ausgeschlossen, Beule mag keine anderen Katzen. Aber wir haben Platz, zu Hause, im Garten…im Herzen.
Frauchen hätte ja auch ins Tierheim gehen können, aber die erste Erfahrung damals war von Heulattacken geprägt und doch haben wir damals Maxi mitgenommen. 12 Jahre waren wir Gefährten.

Irgendwie sind auch im Internet zuviel Tiere drin und Frauchen ist sehr schnell fündig geworden. Das ist immer der Blick, selbst auf dem Bildschirm!  Dann hat das Herzel ´klopf gemacht, so ganz leise.
Noch dazu dreibeinig. Hhm, Frauchen hat das Bild Herrchen gezeigt. Der schaut nur hin und sagt:… nix.

F.: „Soll ich mal anrufen?“
H.: „Wenn Du willst!“
F.: „ Na, was sagst Du zu dem Hund?“
H.: „ Ein Hund eben.“

Dann kam der Sturkopf bei Frauchen durch. Die Beschreibung war nicht das, was sich ein eventuell neuer Hundebesitzer(in) so wünscht.
Zitat aus dem Tierschutzverein (Casa Animale): “Ein Dejavu in unglaublicher Form  6-7 Jahre, Briard-Mix, kommt aus der ungarischen Tötung. Roki muss schnellstmöglich aus seiner Pflegefamilie ausziehen – aus familiären Gründen.  Roki braucht eigentlich ‘nur’ Menschen, die Zeit haben und einen Hütehund in seinem Wesen verstehen – also Roki braucht hütehunderfahrene Menschen, die mit ihm täglich liebevoll und konsequent arbeiten.
Roki hat keinen ausgeprägten Schutztrieb, kommt mit anderen Hunden klar und ist kein Alpharüde – kein Problemhund. Doch hat der Wuschel nun ein gewaltiges Problem, schon wieder aus seiner Familie ausziehen zu müssen und das vor Weihnachten, wo keiner Zeit hat und keine Hundepension Platz. Und wir auch nicht – bisher.
Roki ruft mit seine Behinderung doch immer den Hätschel- und Mitleidsinstinkt der Menschen hervor, der die Gefahr birgt, dass man vergisst, dass er selbst, Roki, sich überhaupt nicht behindert fühlt! Und er ist charmant und überspielt damit seine Größe, die noch mehr nach Ausbildung ruft.
Dieser Unglücksrabe muss leider immer dann weg, wenn er sich gerade beginnt wohl zu fühlen. Das ist wirklich ein Trauerspiel.”

Das hat Frauchens Kämpferherz auf den Plan gerufen. Angerufen, Herrchen bezirzt, 800 km gefahren den Hund anschauen. Einen Monat später war er da.
Der Große. Viel größer als Maxi. Und einen Blick hat der drauf! “Du kannst durch die Tür gehen, ich nicht!” Käse, Schinken, alle möglichen und unmöglichen Leckerein, den Hund hat es nicht interessiert. “Lass mich auf die Straße zurück, ich komm schon klar.” So in etwa war die Aussage des kleinen Monsters. Noch keine zwei Tage da und die Probleme nahmen ihren Lauf. Er ist nicht mit ins Haus rein. Bevor der Hund kam, hatte Frauchen schon Kontakt zur Hundetrainerin aufgenommen. Das sie so schnell gebraucht würde. Die ruhige Ausstrahlung hat gefehlt.
Tja und dann kam ein Fehler nach dem anderen. Frauchen hat Roki mit ins Büro genommen was an sich kein Problem darstellt, wenn der Hund nicht nach anderen schnappt.
Zu Hause kann Roki nicht bleiben, ein Gejaule sondergleichen. Also nach Alternativen suchen. Hundecamp. Ja da kann er übern Tag bleiben. Was uns mit Maxi unserem 10% Hund so gut gefallen hat, sie war einfach ein bescheidner Hund ohne besondere Ansprüche.

Roki beobachtet ganz genau. Er hat schon zu viel erlebt.  Für Roki war das keine Alternative. Die Hundesitterin war nicht so richtig glücklich mit dem Großen, sie hat ihn als böse eingestuft. Und ich spürte das. 

Wie das Haus aussah nach einer Stunde allein sein, beschreib’ ich mal jetzt an dieser Stelle nicht. Wie die Gemüter bei Frauchen und Herrchen aussahen auch nicht.
Den Hund wieder weggeben?
Mittlerweile hab ich viel gelesen zu dem Großen mit den braunen Augen und der großen schwarzen Nase. Der  hat doch keine Chance und ist schon durch so viele Hände gegangen.
Tipps hatten wir genügend bekommen. Das Forum des Casa animale, danach schrieben wir bei  Tierschutzforum.eu , war unser Ventil für die Sorgen und die Fortschritte, unsere Hundtrainerin die immer da ist, wenn sie gebraucht wird, Frau Gudrun und das Merlin-Frauchen haben uns Starthilfe und Mut gegeben.
Mut nicht aufzugeben.
Dann ging es los. Roki allein zu Haus, war die erste Sache die wir in den Griff bekommen mussten.
Schuhe an, Schuhe aus, Tür auf, hinausgehen aus dem Zimmer, Tür zu.  Schlüssel in die Tasche etc. Alles was man tut wenn Frauchen oder Herrchen das Haus verlässt. Frauchen ist aus dem Fenster geklettert um zur Tür wieder rein zukommen. Herrchen hat sich eine Leiter ans Fenster zur ersten Etage gelegt, um auch wieder zur Haustür reinzukommen.

Erstaunlicherweise haben wir nicht lange gebraucht. 2x eine halbe Stunde. Und immer die Abstände vergrößert des alleinbleibens. Diese Übung machen wir auch jetzt noch manchmal. Es gibt festgelegte Zeiten, wer wann aus dem Haus geht und wann wer zu Hause zu sein hat, damit der Hund ja nicht zu lang allein ist.
Wie toll das war, als der hundefreundliche Nachbar sagte: „Der Hund ist zu Hause?!“ Unbeschreiblich. Der Hund hat absoluten Stress, wenn unbekannte Situationen kommen. Na und ist gern Rudelführer.

Bis dahin hat keiner von uns gewusst was das bedeutet.

Viel Übung in der Hundschule und Kontakte zu anderen Hunden, Sozialisierung.
Hat Frauchen gelernt und es an Herrchen weitergegeben. Dann kam wieder so ein Erlebnis. Warum müssen wir solche Erfahrung machen?

Roki  hat auf dem Hundplatz einen Yorki in den Fang genommen und geschüttelt. Das ging alles in sekundenschnelle. Irgendjemand sagte, “Der Hund stirbt.”
Alle standen zitternd und wie gelähmt da. Nachdem ich aus meiner Erstarrung aufgewacht bin, habe ich meine Tierärztin angerufen und eine halbe Stunde später wurde er operiert. An dieser Stelle muss ich mich bei den Besitzern des Yorkis nochmals bedanken. Sie waren so nett, wie man sein kann, wenn derartige Vorfälle passieren. Er hat es unbeschadet überstanden und hat auch keine Phobie zu anderen Hunden. 
Von da ab hatten sich erst mal alle Hundeschulbesuche erledigt. Nur noch Einzelstunden. Ein immenser Rückschritt. Vertauen aufbauen, wir kümmern uns um alles.  Roki, brauchst nix mehr machen. Wir „jagen, legen fest wer begatten darf, gehen zur Tür zuerst rein und sind Rudelführer und sorgen für eine saubere kuschelige Höhle.“
Wie lange es gedauert hat bis Roki wusste, hier bin ich zu Hause?
Der Kater war damals zwei, er hat drei Jahre gebraucht um vollkommenes Vertrauen zu entwickeln.

Roki ist am heutigen Tag , 1 Jahr, 1 Monat und 19 Tage bei uns.

Unser Wuschel, das Goldlöckchen, Fuchur –  unser Drachen, manchmal Roki- der nachdenkliche und bald auch Roki- der mit uns in den Urlaub fährt, Oder auch Roki- der Katzenversteher.

In seiner kleinen Hundeseele weiß er – ich bin zu Hause angekommen.

Das Geräusch von Frauchens Auto und das Brummen von Herrchens Auto kennst Du auch genau.
Du hast uns viel Vertrauen geschenkt, Herrchen sogar noch mehr wie Frauchen. Wir können dich hochheben und uns über dich stellen. Wenn es beim Kämmen zibst, dann ist dein Blick schon komisch, Frauchen guckt genauso komisch zurück, bis Du wieder liegst und alles brav über dich ergehen lässt.
Herrchen hat großen Spaß dran, selbst wie ein Hund zu gähnen und sich die Lippen zu  lecken. Ja, ihr versteht euch gut. Er lernt Hundsprache.
Jetzt kann ich all die verrückten Sachen zu denen wir bereit sind für dich und die du mit uns erlebst aufschreiben.
So werden wir die schönen Dinge im Hunde-Katze-Mensch- Leben festzuhalten. Verrückter Hund. Verrückte Katze. Normal sind hier alle nicht.

Fazit:
Ich bin heute sehr traurig das Maxi nie solche Erlebnisse mit anderen Hunden hatte. Sie war immer ruhig und hat uns die Entscheidungen überlassen. Wir haben sie nie verstanden. Sie war keine Herausforderung.

Roki, Du bist anders. Wir müssen immer 150% geben, dürfen niemals unaufmerksam sein, immer vorher denken, was könnte sein  wenn, den Hund fordern. Für den Hund denken.

Du bist unsicher und es sind noch viele Schritte bis du lernst, an uns zu orientieren.