Ihr kennt doch bestimmt den Begriff, oder? Also für Roki könnte das ja glatt zutreffen, aber da würde Dorffang oder Straßenfang treffender sein. Und “Lutschi” – wie ihn viele ob des Namens auch nennen – ist ja über jeden Zweifel erhaben.
Samstag, 7:00 Uhr in Deutschland, die Sonne quält sich über den Horizont und hüllt Alles in ein warmes gelb-rotes Licht. Das Schloss Scharfenberg ist gut sichtbar, letzte Nebelschwaden werden von der Sonne “weggebrezelt”.
Wir sind an den Aroniaplantagen eine große Runde drehen, damit Luigi viele Begegnungen mit großem Getier hat. Dazu gehören u.a. Schafe eines nahen Hofes, welche regelmäßig einen Tripp auf die schöneren Wiesen unternehmen – ob das “erlaubt” ist wissen wir nicht, aber sie kennen den Ausgang am Zaun.
Ein Stück weiter stehen zwei Jungbullen, welche besonders Roki schon mit Ehrfurcht kennengelernt hat. Das Interesse an den Zwei schwand mit der Entfernung zu ihnen, das waren ja Riesen gegen die Hunde…
Luigi interessierte sich mehr für die Verdauungsprodukte als für die “Riesen”. Und die zwei Jungbullen versteckten sich komischerweise auch immer abwechselnd hinter dem “momentan Mutigeren”.
Und dann kam’s: Roki rannte wie vom Affen gebissen voll Schuss über das Feld, abrufen zwecklos – 100m, 200m, 300m… Plötzlich blieb der Roki-Punkt stehen: Es war doch bloß ein Mensch auf Inlinern im weißen T-Shirt und kein Reh-Popo
Also mal umgeguckt …und… wieso haben sich meine Menschen so weit von mir entfernt? 180° Drehung und wieder volle Kanone zurück. Die Leinenhalten waren stolz das alles gut ging.
Von dem Wildkaninchen brauchen wir eigentlich nur am Rande berichten, weil es keiner der Beiden gesehen hat – bloß gut. Der Hase suchte einen sicheren Unterschlupf vor den Bussarden in der Luft.
Und Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich (in Zügen) oft: Am Nachmittag waren wir an der gleichen Stelle unterwegs. Unser übliches Versteckspiel in der Aroniaplantage mussten wir abbrechen, weil die Zwei anstatt uns einen anderen Menschen gefunden hatten – und dessen Zweibeiner: Emma. Die kannte Roki noch aus seiner ersten Schule.
Und wieder war es Roki: Die Nase geht hoch, die Ohren nach vorn – und ist weg…. Nach 20 Sekunden kommt er aus der Aroniaplantage mit erhobenen Haupt und Frauchen ruft “Ach neee! Das kann doch nicht war sein!” In der großen Klappe trägt ein großes Stück Schaf. So 50 x 30 cm. Den Ekel im Gesicht ,die Strirn in Falten gelegt…. wie gibt das ein Herr Roki wieder her? Offensichtlich ein Kadaverrest – das Fell lag an mehreren Stellen in der nächsten Reihe.
Frauchsen zu Roki: “Ja super hast Du das gemacht. Leg’s hin – das brauchst Du nicht mehr.” Und Roki gehorcht und lässt das Teil tatsächlich liegen. Geht mit den Leinenhaltern mit als wenn nichts gewesen wär! Ja gut, er hat sich noch paarmal umgedreht, hat aber lieber den freudlich auffordernden Worten gehört! Ist das nicht Klasse!
Schon einen Tag zuvor hatte er eine Maus auf einem Waldweg gefangen und sie dann auch wieder abgelegt. Vorbildlich!
Nicht gefressen! Ist das tatsächlich ein Strassenhund?
Nach der Aufregung ging es in einem weiten Bogen zurück zum Auto. Ganz plötzlich ruft Frauchen: “Halt Luigi fest! Rehe!” Und wie der Teufel so will: Andere Spaziergänge hatten in ca. 300m Entfernung mit viel Krach 3 Rehe aus ihrem Versteck getrieben und die rannten mit Mordsgeschwindigkeit ca. 50m vor uns über das Feld in Richtung der Plantage.
Luigi wollte gleich mitrennen und musste “Impuls-technisch” gedrosselt werden. Roki war auch interessiert, allerdings hing seine Zunge schon fast bis auf den Boden wegen der vorherigen Erlebnisse.
Und das alles an einem Tag. Selbstverständlich hatten wir am Nachmittag keine Kamera dabei. So ein Pfeffer auch….
Euch noch einen schönen Sonntag wünschen
Roki, Luigi und seine Leinenhalter